Anspruchsvolle interdisziplinäre Arbeiten auf Top-Niveau
Im Rahmen der Maturitätsarbeit legten die Studierenden der Berufsmittelschule mit Schwerpunkt Mathematik und Physik eine interdisziplinäre Projektarbeit ab, welche kürzlich benotet wurde.
Bei der IDPA (Interdisziplinäre Projektarbeit) wird die Klasse in Gruppen von je drei bis vier Studierenden unterteilt, die eine gemeinsame Aufgabenstellung lösen müssen. Sechs Studierende präsentieren stellvertretend für ihre Gruppen die Projektarbeiten. Mit leuchtenden Augen erzählen sie, wie sie recherchierten, Berechnungen anstellten und die Modelle bis zur Funktionstüchtigkeit bauten. Nicht immer war der Weg einfach, aber durch Interviews mit externen Spezialisten oder das Studium von Fachliteratur konnten sie ihre Prototypen Schritt für Schritt bauen.
Wohnzimmerluftbefeuchter – Flugzeuglandeklappe – Flug zum Mars
Die Gruppe Pilatus-Träger (Lehrbegleitende BM1) erhielt das Thema „Energieumwandlung“. Sie baute das Modell einer Landeklappe aus kohlefaserverstärktem Kunststoff für ein Flugzeug des Typs Pilatus PC-12. Die Tests zeigten, dass Kunststoff eine hervorragende Alternative zu Aluminium darstellt.
Der Gruppe Tornado (BM2 Erwachsenenmatur) wurde das Thema „Wasser“ zugeteilt. Ihre Projektarbeit trug den Titel „Häusliche Energieumwandlung“. Sie entwickelte das funktionstüchtige Modell eines Wohnzimmerluftbefeuchters.
"Physik im Film“ lautete der Projektname der Gruppe „Martian“ (BM2 Erwachsenenmatur). Sie mussten zwei Szenen des Films „Martian“ physikalisch analysieren. Die erste Fragestellung lautete: „Ist die im Film angegebene Flugzeit von neun Monaten von der Erde zum Mars realistisch? Sie prüften zudem, ob die Form des Raumschiffs in der Realität funktionstüchtig wäre. Nach dem Bau eines Modells und den physikalischen Berechnungen konnten beide Fragen mit „Ja“ beantwortet werden.
Projektphasen
Um die Aufgabenstellung lösen zu können, mussten die Gruppen ihre Arbeitsschritte planen, durchführen, korrigieren, verbessern, auswerten und reflektieren. Erst dann konnten sie ihre Resultate präsentieren. Im Sommer 2016 wurden die Themen bekannt gegeben und Ende Januar 2017 fanden die Präsentationen statt. Alle Arbeiten erhielten positive Bewertungen.
Die IDPA ist fächerübergreifend und muss verschiedene Disziplinen sinnvoll verknüpfen. Die übergeordnete Aufgabenstellung wird von den Lehrpersonen vorgegeben. Aufgrund eigener Recherchen wählen die Studierenden den Titel ihrer Arbeit selber. Sie bauen ein funktionstüchtiges Modell und verfassen eine schriftliche Arbeit. Im Zentrum stehen die Analyse und die Erhebung eigenständiger Informationen zur Problemlösung. Die IDPA ist Teil des neu konzipierten Berufsmaturitätslehrganges. Die Berufsschule Aarau hat als eine der ersten Schulen in der Schweiz die Anerkennung des neuen Rahmenlehrplans ohne Auflagen erhalten.
Chris Regez, 11. April 2017